Krankheit ist an sich nichts Gefährliches.
Im Gegenteil.
Gefährlicher ist es, sie zu ignorieren, oder gar zu unterdrücken.
Es gibt vor allem eine Krankheit: die Krankheit des Geistes. Sie ist der Grund für die scheinbare Krankheitsvielfalt in unserer zivilisierten Welt.
Wenn wir uns wesensfremde Dinge glauben, bewegen wir uns weg von unserem natürlichen, harmonischen Zustand. Wir verlassen den Pfad, den zu gehen wir gemacht sind.
Wir kommen ab vom Weg, landen in Dornengestrüpp, in gefährlich abschüssigem Gebiet, unwegsamem Gelände, im Dickicht, in Sümpfen, im Revier wilder Tiere.
Die Unannehmlichkeiten oder gar Schmerzen, die uns dies Abkommen vom Weg verursacht, ist das, was wir Krankheit nennen und verteufeln. Dabei ist es ja nur der direkteste, klarste Hinweis für uns, dass wir vom Weg abgekommen sind, und besser so schnell wie möglich darauf zurückkehren. Etwas also, für das wir dankbar sein sollten.
Die Symptome und Umstände der Krankheit zeigen uns sogar ganz genau, was es braucht, um wieder auf den uns wesensgemässen Weg zu gelangen. Wir brauchen zunächst gar nicht genau zu verstehen, wie weshalb warum, es geht erstmal nur darum, dem zu folgen, was der Moment, in diesem Fall die Krankheit, uns gebietet. Meistens ist das: Ruhen. Still liegen. Nichts tun. Es ist meist ja eigentlich ganz einfach. Diesen so klaren Hinweisen Folge zu leisten, sind wir jedoch nicht in der Lage, wenn wir, verkrampft vor Angst, verloren in Selbstverurteilung oder -mitleid, nur darüber nachsinnen, wie wir diese 'dumme Krankheit' bloss wieder loswerden können, oder wenn wir gegen sie in den Kampf ziehen.
Nur in der Offenheit der Liebe, des JA, des Annehmens, kann das Unterfangen der Krankheit gelingen und wir wieder gesunden.
Liebe also deine Krankheit.
Nicht in dem Sinne, dass du sie hegst und pflegst und festhalten willst, sondern indem du sie als einen Freund anerkennst, der dir helfen will, dein wahres Leiden hinter dir zu lassen.