Liebe Blütenlesende
Selbstbefriedigung beinhaltet nicht nur das, woran ihr jetzt alle denkt. Der Begriff bezeichnet viel mehr jede Befriedigung des niederen Selbst, welches sich in uns durch allerlei Begierden, Zwänge und Gelüste bemerkbar macht.
Ich halte es für wichtig, dass wir zwischen diesen beiden Anteilen unseres Selbst unterscheiden. Das sogenannte höhere und das sogenannte niedere Selbst. Das niedere Selbst ist dem Tierischen sehr nah, es kennt nur die instinktive Befriedigung unmittelbar vorhandener Bedürfnisse. Es reflektiert nicht.
Das höhere Selbst befindet sich sozusagen in himmlischen Gefilden. Es hat Übersicht, es ist dem göttlichen nah und es strebt nach den höchsten, hehrsten Zielen.
„Wir“ stehen also quasi mittendrin. Beide Anteile des Selbst sind rein geistiger Natur. Das eine unter, das andere über uns. Wir allein sind physisch und entscheiden, welchem Anteil unser Selbst wir Gehör schenken. Nach welchem wir unsere Handlungen und Gedanken ausrichten.
Folgen wir dem höheren Selbst, wird unser Leben eine Aufwärtsbewegung erfahren. Wir laden reine, hohe Wesenheiten zu uns ein, die uns helfen uns aus Schwierigkeiten zu lösen, mehr Verständnis, wahre Liebe, Bewusstsein, mehr Überblick zu gewinnen und uns so immer mehr wahrhaftig zu befreien.
Je mehr wir auf das niedere Selbst hören und ihm gemäss handeln, also das niedere Selbst befriedigen, desto mehr kann man von „Besessenheit“ reden. Denn mit der Befriedigung niederer Gelüste begeben wir uns in tiefe Regionen und lassen Wesenheiten an uns heran, die uns für ihre Pläne und Machenschaften benutzen wollen, und dadurch (von uns!) ihre Lebensenergie ziehen. Wir dienen ihnen quasi als Wirt; sie sind unsere Schmarotzer.
Bei allem, was wir tun, sollten wir versuchen stets Ehrlichkeit und höchstmögliche Achtsamkeit walten zu lassen. Erfülle ich mir gerade einen Herzenswunsch? Gebe ich mir gerade etwas aus und zu meiner höchsten Freude? Schenke ich mir da wirklich gerade echte Liebe oder missbrauche ich meinen Körper für einen kurzen Kick, einen ephemeren Moment des Glücks? Und ist es wirklich wahres Glück, was mir das verschafft? Ist es voll von Liebe? Hat es mich wirklich zufrieden, zu Frieden gemacht, oder war es bloss ein kurzes Betäuben, eine kurze Ablenkung und da klafft weiter diese Leere oder Unruhe in mir, nun vielleicht noch stärker als zuvor?
Alles, was aus höchster Freude geschieht, entspringt der Liebe und dient ihr gleichzeitig. Es dient unserem wahren, göttlichen Selbst.
Was wir aus reiner Begierde, Ablenkung, Sucht heraus tun, entfernt uns von diesem Selbst und stärkt und nährt den niederen Anteil in uns, der, je mehr wir ihn füttern, uns immer mehr zu seiner Marionette machen kann.
Aber die wahre Macht liegt allein bei uns. Mit unserer Entscheidung haben wir alles in der Hand. Jederzeit:
Weder kann uns ein Wesen helfen, noch kann uns eins schaden, ausser wir handeln gemäss dem, was es uns einflüstert.
Wir haben die Hände, den Körper, den Mund.
Sie haben das alles nicht und sind auf dieser, unseren Ebene auf unsere Einwilligung und Mitarbeit angewiesen.
Sowohl die dunklen, wie auch die lichten Mächte brauchen den Menschen um durch ihn auf der Erde wirken zu können.
Das, worauf wir hören, wird uns lenken.
Alles Liebe.
Suva
...Ihr kennt bestimmt diese Geschichte:
Ein alter Indianer sitzt mit seinem Sohn am Lagerfeuer und spricht:
“Mein Sohn, in jedem von uns tobt ein Kampf zwischen zwei Wölfen.
Der eine Wolf kämpft mit Neid, Eifersucht, Gier, Arroganz, Selbstmitleid, Lügen, Überheblichkeit, Egoismus und Missgunst.
Der andere Wolf kämpft mit Liebe, Freude, Frieden, Hoffnung, Gelassenheit, Güte, Mitgefühl, Grosszügigkeit, Dankbarkeit, Vertrauen und Wahrheit.”
Der Sohn fragt:„Und welcher der beiden Wölfe gewinnt?“
Der alte Indianer schweigt eine Weile.
Dann sagt er:„Der, den du fütterst.“