Ich musste wohl auf einer Vulkaninsel landen und einen Vulkanausbruch miterleben* um das zu verstehen. Aber es hat sich gelohnt! :)
Und ich habe verstanden:
Alles in uns, was nicht wahr ist, verstopft uns.
Mit 'nicht wahr' meine ich: Alle Dinge über uns und das Leben, die wir für wahr halten, die es aber nicht sind, alle Dinge, die wir einmal angefangen haben zu glauben und seither nie mehr hinterfragt haben...Meist sind das Dinge, die uns unter Drohungen eingetrichtert wurden, oder die wir unter sonst einem Druck oder Zwang in Abhängigkeitssituationen entwickeln mussten um zu überleben.
Wir brauchten diese Dinge in jenen Momenten tatsächlich. Obwohl der Preis dafür hoch war, war es immer noch die bessere Wahl, denn es ging direkt oder indirekt um unser Überleben. Wir mussten also wohl oder übel einen Teil unserer Wahrheit wegdrücken, uns selbst unterdrücken.
Und so versteht man, dass jede solche Unwahrheit in uns erstmal zu einer geistigen Verstopfung führt.
Alle Dinge, die nicht wahr sind, bringen Enge mit sich. Die Wahrheit jedoch ist weit.
Dinge über das Leben und über uns selbst zu glauben, die nicht unserer wahren Natur entsprechen, verengt uns. Uns als Kanal für das Leben, das ohne unser Zutun durch uns fliesst. Stell dir diese Lebensenergie vor wie Wasser. Dort, wo wir verengt sind, kann das Wasser also nicht ungehindert fliessen. Druck baut sich auf.
Je länger die Situation so bestehen bleibt, desto mehr Folgen hat es. So fehlt zB das Wasser an Stellen hinter der Verengung und davor hat es zu viel davon. Und der Druck verdrängt, was sonst da war, oder es kommt zu Erosion. Kurz: Das Gleichgewicht ist gestört.
Und wieder übertragen auf unser Leben:
Ein nachhaltig harmonisches, erfülltes und gesundes Leben zu leben ist nicht möglich, solange Unwahrheiten in unserem System stecken.
Nun. Dagegen gibt es zum Glück zweierlei Heilmittel:
A. Man schaut hin, wo bisher niemand hinschaute oder wo bis anhin Dunkelheit herrschte. Man hört auf damit Dinge einfach als wahr anzunehmen, nur weil alle das tun oder weil etwas 'schon immer' so war. Man beginnt seine Welt (aussen UND innen!) zu hinterfragen, alles für einen neu zu prüfen und nur noch das zu behalten, was einem dient.
B. Man erhöht die Menge des Wassers, ergo der Lebensenergie, die durch einen fliesst. Dies lässt sich durch erhöhte Achtsamkeit, also aufmerksame Wahrnehmung ohne Wertung, erreichen.
Tut man dies, so kann man sich langjährige, mühsame (Psycho)Therapien ersparen.
Es geht nicht darum etwas gegen unsere Probleme tun. Es geht darum etwas für das Leben in uns tun.
Es sind die genialen Mechanismen und Gesetze des Lebens selbst, die uns heilen - wenn wir es denn einladen.
Indem wir A und B folgen, schaffen wir in uns günstige Bedingungen für das Leben. Wir schaffen in uns einen Ort, an dem sich das Leben gerne aufhält, weil es da hell und geräumig ist. Den Rest tut es dann liebend gern von selbst. Denn heil sein ist seine Natur.
* Keine Angst, das meine ich rein geistig. Aber einen Vulkanausbruch habe ich erlebt, weil genau das passiert ist, was ich oben beschrieben habe. Der Druck in einer Angelegenheit wurde so immens gross, eben weil A und weil B ;), dass er irgendwann stark genug war, um all das Geröll und all die Schlacken, die die betreffende Stelle verstopften, einfach auf einen Schlag rauszuschleudern. Diesem Vorgang wohnt man später staunend und unendlich dankbar und erleichtert bei, zu allererst jedoch leidend**, denn man steckt ja selber mittendrin. Aber danach breitet sich eine neue, bisher ungeahnte himmlische Ruhe in einem aus, für die es jeden Schmerz, jede Verzweiflung wert war.
** Wenn du anderswo in deinem Körper schon mal eine hartnäckige Verstopfung herausbefördert hast, dann weisst du bei 'leidend' genau was ich meine;)