Liebe Blütenlesende
1. Die rote Pille
Es mag vielleicht manchmal so klingen, als ob sich Aufwachen nicht lohnt (ergo die rote Pille zu wählen wie Neo in Matrix). Man möchte sein altes Leben behalten, wo alles so einfach war und man sich in Selbstverantwortungslosigkeit zurücklehnen und dösen konnte.
Wo man ohne zu hinterfragen einfach schluckte, dass man in einem System eingespannt ist, das einen aussaugt wie die Spinne eine Fliege, bzw wo man das gar nicht bemerkte, weil man ja überzeugt war, dass alles so zu sein hat.
Wo man für den Feierabend lebte, das Wochenende und die vier Wochen Urlaub im Jahr. Fürs Essen. Für Sex. Für Anerkennung. Oder wo man sich für den Freund aufgab, oder für die Frau.
Das Leben, in dem man von tausenderlei „wichtigen“ und „dringenden“ lauten Dingen stets von dem stillen Diamanten abgelenkt wird, den man schon immer in sich herumgetragen hatte. Das Leben, in dem einem stets aufs Neue weisgemacht wird, man müsse eben nur noch ein bisschen mehr von dem, und halt weniger davon, aber ganz sicher nur noch das erleben oder kaufen oder erreichen, und DANN...dann sei man endlich angekommen, endlich erfüllt und glücklich.
Das Leben, wo man ständig hinter irgendwas her rannte. Wo man ständig wegen irgendwas die Zähne zusammenbiss. Wo man sich zu beherrschen und zu verbiegen hatte. Wo man überzeugt war, das Opfer der Umstände zu sein, allein nichts dagegen ausrichten zu können und aus lauter Selbstmitleid darüber wieder eindöste.
Hmm ok ja sooo gut war es also doch auch nicht, das alte Leben! ;) Klar, man kann das schon wählen. Es ist unsere freie Wahl. Aber wenn man wirklich und echt den Wunsch verspürt, frei zu sein, glücklich, erfüllt, dann ist es klar, dass man auch ein bisschen was auf sich nehmen muss. Ein Häftling, der ausbrechen will, muss auch alle seine Kräfte darauf bündeln und er muss bereit sein gewisse Risiken einzugehen! Er muss bereit sein, während der Flucht Unannehmlichkeiten in Kauf zu nehmen. Und auch nach der Flucht muss er die Konsequenzen tragen. Dass er zum Beispiel anfangs nicht gross unter Leute kann, jedenfalls nicht unter solche, die er aus seinem alten Leben kennt. Darunter gäbe es bestimmt welche, die ihn gleich wieder einsperren wollen würden. Erst dann, wenn er in einem neuen Land angekommen ist, ist er frei. Das ist natürlich sinnbildlich gemeint und ich gebe zu, der Vergleich ist nicht ganz einwandfrei. Aber ich hoffe du verstehst, was ich meine. Es ist dasselbe mit dem Gesundwerden. Auch wenn du gesund sein willst, musst du etwas tun dafür. Es heisst „wer schön sein will muss leiden“ und das gilt fürs Gesunden genauso. Denn was und wer ist wirklich schön? Jemand, dessen innere Harmonie nach aussen strahlt. Und wer ist gesund? Jemand, dessen Wesen in kompletter Harmonie ist. Schön und gesund sind einerlei. Beide Menschen haben sie viel erfahren und erlebt bis sie an diesem Punkt angelangt sind. Beide sind mit allen Wassern gewaschen. Und diese abenteuerlichen paar Monate oder Jahre, die sie „durchmachen“ mussten...die man vielleicht „Leiden“ nennen könnte..Was sind sie schon verglichen mit dem Rest deines Lebens?
2. Goldene Momente
Ich habe jetzt ziemlich genau ein Jahr „vergeudet“. Und wie definiert sich dieses alte „vergeudet“? Überleg mal...
Ja, es sagt nichts anderes aus, als dass ich ein Jahr lang nicht wirklich arbeiten konnte, nicht am „normalen Leben“ teilhaben konnte. Seht ihr, so tief geht unsere Programmierung. Dass wir sogar glauben, das Leben, wir selbst, seien nichts wert, wenn wir nicht arbeiten gehen.
Aber was passierte? Ich habe das echte Leben zurückbekommen. Es wieder gefunden und finde immer mehr davon wieder. Ja ich habe gelitten und tue es immer wieder auch jetzt noch. Aber ich lerne, dass Leiden nur kommt, wenn ich mich sträube. Ich lerne, mich immer mehr da hinein zu entspannen. Und lerne etwas immer mehr, von dem man nie genug haben kann: Vertrauen. Und das, was ich dafür und für meine „Risikobereitschaft“ bekomme, ist so viel mehr Wert als aller vermeintlicher Komfort zuvor:
Das Geschenk sind Momente aus purem Gold. Momente, wo das wahre Leben durchscheint. Und sie werden immer mehr. Auch das möchte ich mit euch teilen: HIER :-)
In Liebe
Suva.
...Erleuchtung ist nur eine Frage der Entspannung.