Huch, dieser Newsletter war eine Sturzgeburt! :) Cool.
1. Fasnacht ist vorbei: Selbstentlarvung.
2. Körperweisheit: Fasten.
3. Selbsterkenntnis: Der Drache bin ich!
1. Fasnacht vorbei: Selbstentlarvung.
Ja am Ende des Maskenballs kommt die Wahrheit schonungslos auf den Tisch. Es kann durchaus peinliche Momente geben. Vielleicht hat man innig mit dem charmanten, gut gebauten Cowboy getanzt und geflirtet, und dann nimmt er seine Maske ab und man erkennt, dass es sich um den verschmähten XY handelt, um den man sonst immer einen grossen Bogen macht. Solche Sachen. Dann kann man es vielleicht noch lustig nehmen. Ist ja nur Fasnacht.
Und im „wahren“ Leben? Gehen wir beschämt weg, wenn wir XY erkennen oder ergreifen wir die Chance zur Selbsterkenntnis? Zu erkennen, dass wir gerade jemanden ablehnen, nur weil er gewisse Eigenschaften hat, die wir vielleicht bei uns selbst nicht ansehen wollen? Dass wir überhaupt jemanden ablehnen? Und wie oft sind wir selbst so ein Cowgirl auf dem Maskenball, das, solange verkleidet, alle lieben? Und wie oft halten wir uns nicht an die Regeln und hauen kurz vor der Demaskierung ab, weil wir fürchten, alle würden beschämt lächeln und sich rasch von uns abwenden, sobald sie unser wahres Gesicht sehen?
Das Leben hat mich diese Woche selbst schonungslos demaskiert. Nach einem kurzen Schock musste ich herzhaft lachen. Denn es ist wirklich lachhaft, wie wir uns selbst belügen! Um irgend ein Selbstbild nach aussen aufrecht zu erhalten. Oje oje...ja, da gibt es noch einiges zu tun. Aber ganz im Sinne meines Mottos „schonungslos“, scheue ich mich nicht, euch diese „peinliche“ Demaskierung zu erzählen. Im Gegenteil. Denn sie war und ist auch immer noch so befreiend! Wirklich wie ein dicker Schleier weniger vor meinen Augen, so fühlt es sich an. Demaskierung – zur rechten Zeit - wirkt korrektiv. Maske ist Ego, und Ego-Tod ist Befreiung. Also ich erzähl euch, was passiert ist, jedoch natürlich nicht, ohne euch auch gleich eine Möglichkeit zur Selbstentlarvung zu geben. Natürlich wird es nur die unter euch demaskieren, die eine ähnliche Maske im Repertoire haben, wie ich. Also HIER geht's zum möglicherweise aufschlussreichen Selbsttest. Von dort gelangt ihr dann weiter zum Text über mein persönliches Maskenballdesaster ;)
2. Körperweisheit: Fasten.
Fasten hat sehr viel zu tun mit dem Demaskieren am Ende der Maskenparade. Das ist wohl auch ein tiefliegender, ursprünglicher Sinn der Fasnacht: Dinge ans Licht bringen, die wir in uns selbst stets verborgen gehalten haben. Anyways. Ich fühle, es ist gerade sehr wichtig, runterzufahren. Wieviel wir essen, wieviel wir konsumieren. Besonders auf den Körper bezogen, aber klar, damit reinigen wir auch unser ganzes System. Wenn du dieser Tage auch kaum Appetit hast, folge diesem Zeichen unbedingt! Unsere Überzeugungen im Kopf sind so unglaublich mühsam eingraviert, dass wir tatsächlich essen, OHNE Hunger zu haben, nur weil wir mal vielleicht einen Tag lang noch nichts gegessen haben. Oder weil es gerade Mittagszeit ist und alle essen. Muss das wirklich noch? Neee!
Und es ist günstig uns jetzt auch mal wieder anzuschauen, WAS wir so essen. Unsere Körper wollen jetzt ECHT werden, sie wollen keinen Fake-Food mehr! Du bist, was du isst.
3. Selbsterkenntnis: Der Drache bin ich!
Vielleicht kennst du das sehr gut in den aktuellen Zeiten, dass du es mit uralten Ängsten zu tun hast. Mit unangenehmen Dingen, von denen du dachtest, die hättest du doch jetzt „im Griff“ ;) Aber sie passieren immer wieder und nerven dich. Oh ich kenne es soo gut! Erstmal renn ich dann jeweils weiter davon, wie ich es halt immer getan hab, aber eigentlich hab ich echt keinen Bock mehr, ständig vor mir selbst davonzurennen. Geht ja auch schlecht, weil man sich immer mitnimmt! Aber ja klar, genau das ist halt das Gefühl, das man dann hat: Man möchte aus der Haut fahren! Geht aber niiiiich! Ja, dann bleibt nur das sich Stellen.
Mir ist kürzlich aufgegangen, wie unglaublich klar die Bildsprache der Märchen GENAU diesen Sachverhalt darstellt. Und diese Bilder sind so hilfreich!
Da ist doch immer dieser grosse, grosse Schatz im Berg drin, manchmal auch eine Prinzessin UND ein Schatz, und der König, der will beides unbedingt zurückhaben, aber beides wird von diesem Ungeheuer bewacht, dem feuerspeienden Drachen, ein Monster, das unüberwindbar scheint! Und dann, was tut der König, der entweder zu feige und/oder zu alt ist, um sich selbst in so ein Abenteuer zu stürzen? Er muss einen leicht naiven (aka reinen), liebes- und lebenshungrigen und deswegen todesmutigen Ritter finden, der es für in macht. Und es ist ein tod-sicheres Abenteuer. Es ist allen klar, eigentlich ist es unmöglich, es zu schaffen, man muss sterben dabei. Der Ritter ist aber so verliebt in die Prinzessin, für ihn macht das Weiterleben ohne diese Liebe eh keinen Sinn und so ist er als Einziger bereit, dafür zu sterben. Für diese kleine Chance. Mit dieser Haltung stellt er sich dem Drachen. Ja und dann schafft er es. Und es stellt sich heraus, exakt diese seine Eigenschaften haben ihm das unmöglich erscheinende möglich gemacht: Seine Bereitschaft zu Sterben. Sein Todesmut. Und die einzige Triebkraft dahinter war: Die Liebe.
So kommt er zum verbitterten Drachen, erinnert ihn an die Liebe, und die Bosheit des Drachen schmilzt dahin. Er wollte nur Liebe, nur gesehen werden, nur anerkannt! Und dann ist er bereit, der beste Freund des Ritters zu sein. Er hatte die Liebe (die Prinzessin) und die Fülle (Schatz) eingeschlossen gehalten, weil er überzeugt war, dass alle ihn hassen. Aus Trotz: „Dann behalt ich die Schätze halt für mich selbst, seid ihr ganz selbst schuld ihr alle blöden Menschen“. Und hat so allen geschadet und sich selbst am meisten.
Dieser Drache sitzt in unseren Herzen. Wir sind ihn selber. Und wir sind auch die Prinzessin und der Ritter und der König. Wir sind alle Figuren der Geschichte selbst. Und wir müssen alle Rollen auch spielen, zulassen, um erlöst zu werden, um das Königreich wieder zu vereinen.
Alles Liebe.
Suva